Wofür steht Open Science?
Durch die Digitalisierung hat sich die klassische Rollenverteilung beim wissenschaftlichen Publizieren verschoben. Die aktuelle und die kommenden Generationen wachsen mit dem Selbstverständnis auf, dass die digitale Welt ein alltäglicher Bestandteil des Lebens ist – auch an den Hochschulen. Für den Zugang zu Wissen und Information schlagen sie kaum mehr in Enzyklopädien nach. Stattdessen nehmen sie das Smartphone zur Hand und suchen im Internet. Und so wie sich der Zugang durch die Digitalisierung ändert, wandeln sich auch die Publikationsmöglichkeiten mit dem Internet.
Open Science bezeichnet den Wandel von einer vormals beschränkt zugänglichen, oftmals verschlossenen Wissenschaft in eine transparente sowie nachvollziehbare Wissenschaft. Wissen soll mit möglichst Vielen geteilt werden und nicht nur einer kleinen Fachcommunity vorbehalten bleiben. Im Idealfall wird jede Komponente des wissenschaftlichen Prozesses – ob Labortagebuch, Forschungsergebnis oder Forschungsdaten – offen zugänglich und nachnutzbar gemacht, so dass sich für Wissenschaft, Gesellschaft, Wirtschaft und Politik neue Möglichkeiten im Umgang mit wissenschaftlichen Erkenntnissen eröffnen. Unter Open Science werden dabei in der Regel die folgenden unterschiedlichen Aspekte gefasst:
Die sechs Prinzipien von Open Science
Was ist Open Access?
Open Access ist ein wesentlicher Teil von Open Science und setzt sich dafür ein, dass wissenschaftliche Publikationen und Materialien im Internet ohne technische und rechtliche Barrieren frei und kostenlos zugänglich sind. Publikationen, die als Open Access veröffentlicht werden, sind aber nicht nur weltweit öffentlich und kostenlos zugänglich, sondern werden auch unter Lizenzen veröffentlicht, die eine möglichst weite Nachnutzung erlauben. Nutzer*innen können Open-Access-Publikationen nicht nur lesen, herunterladen, drucken und kopieren, sie können sie auch weiter teilen, bereitstellen und bearbeiten – immer unter Kennzeichnung der ursprünglichen Urheber*innen. Open Access bietet damit einen umfassenden Zugang zu wissenschaftlichem Wissen und vielfältige Möglichkeiten der Nachnutzung, was Kooperationen und Interdisziplinarität innerhalb der wissenschaftlichen Communities fördert und den Transfer in die Gesellschaft erhöht.
Weitere Gründe für Open Access sind, neben der besseren Zugänglichkeit und größeren Sichtbarkeit für die Ergebnisse wissenschaftlicher Forschung, ein oftmals beschleunigter Veröffentlichungsprozess und damit die schnellere Verfügbarkeit von Wissen. Dieses Wissen kann zugleich aufgrund der Unabhängigkeit von Verlagsstrukturen langfristig etwa über Repositorien wie SAIL bereitgestellt werden. Darüber hinaus fördert Open Access die Transparenz sowie Nachvollziehbarkeit wissenschaftlicher Forschung und ist damit integraler Bestandteil der guten wissenschaftlichen Praxis. Die Qualitätssicherung ist auch bei Open Access durch Begutachtungsverfahren wie Peer Review gewährleistet.